Chiptuning, was steckt dahinter?

Was ist Chiptuning? Was ist eine Softwareoptimierung?

 

Fragen die wir immer wieder gestellt bekommen, werden hier stück für stick beantwortet. 

 

Die Vielfältigen Möglichkeiten und Begriffe des Chiptunings:

 

Softwareoptimierung, Kennfeldoptimierung, Chiptuning usw. Mit den Begriffen ist immer das selbe gemeint, eine Leistungssteigerung durch Veränderung der Software des Motorsteuergeräts.

 

Unterscheiden kann es sich in der Herangehensweise.
Hier ein kleiner überblick:

1. Löten Der Ursprung des Chiptunings:

Der Begriff Chiptuning stammt aus den 90er Jahren, als die Motoren mit einem elektronischen Motorsteuergerät ausgestattet wurden. So konnte erstmalig die Software der Motorsteuergeräte verändert und so eine Leistungssteigerung generiert werden. Um aber die Software des Motorsteuergeräts zu verändern, musste man den Speicherchip auslöten und in einem speziellen Gerät Lesen. Da man die Speicher in aller Regel nur 1x Schreiben konnte (OTP Speicher) musste der Chip ausgetauscht und mit der Modifizierten Software beschrieben werden. Daher kommt der Begriff „Chiptuning“. Für Entwicklungszwecke gab es Emulatoren, um den Speicher zu Simulieren. So musste nicht für jeden „Versuch“ ein neuer Chip verschwendet werden und es wurde viel Zeit gespart. Beide verfahren nutzen wir heute immer noch für ältere Fahrzeuge.

IC Chip im DIL Gehäuse mit Löschfenster

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2.OBD (Lesen/Schreiben über die Serviceschnittstelle):

 

Über die Diagnoseschnittstelle des Fahrzeugs kann mit einem entsprechenden Tuning-tool die Software des Motorsteuergerätes ausgelesen und auch beschrieben werden.

Dieses Verfahren verlangt weder mechanische noch Lötarbeiten ist aber nicht bei allen Fahrzeugmodellen möglich. Bei anderen Fahrzeugen ist es zwar theoretisch möglich, trotzdem wird die Möglichkeit nicht genutzt, dafür gibt es verschiedene Gründe. Es ist also nicht immer sinnvoll das Fahrzeug über die OBD-Schnittstelle zu tunen.

3.Boot, BDM, Bench, J-Tag usw.

Bei diesem Verfahren muss das Motorsteuergerät ausgebaut werden. Im Inneren des Steuergerätes befindet sich eine genormte Schnittstelle, welche ein Auslesen bzw.

Beschreiben der Software ermöglicht. Diese Schnittstelle wird auch vom Hersteller bei der Erstprogrammierung (Grundprogrammierung) des Steuergeräts benutzt.

Bei moderneren Verfahren wird das Steuergerät im Bench bzw. Servicemode gelesen und geschrieben. Der Vorteil hierbei ist, das Steuergerät wird nicht geöffnet. Es erfolgt rein über die Steckverbindung am Steuergerät.

4.Tuningboxen?!

 

Einige werden sich wohl denken, die Tuningbox ist doch auch Chiptuning, die gehört ja sicherlich auch dazu?! Nein, die Tuningbox gehört aus unserer Sicht nicht dazu. Die Boxen haben ein völlig anderes vorgehen und verfolgen nicht im Ansatz den gleichen Hintergrund wie das ursprüngliche Chiptuning. Daher zählt es nicht zu dem Chiptuning selbst, aber zu den Methoden der Leistungssteigerungen.

Tuningbox

Die Vielfältigen Möglichkeiten und Begriffe des der Tuningboxen (Zusatzelektronik):

 

Wofür braucht man eine Tuningbox, warum werden diese eingesetzt und wo ist der Unterschied?

  1. Die Tuningbox mit einem Kanal

Im Regelfall sind es Tuningboxen, welche nur den Wert eines einzigen Sensors Abfragen und verfälschen (zu erkennen, an dem Kabelbaum welcher nur für einen Sensor ausgelegt wurde). Das funktioniert hauptsächlich bei Dieselmotoren. Der Wert des Rail drucks wird so verfälscht, dass hier das Motorsteuergerät über den PID Regler bzw. Adaption den Rail druck anhebt. Bei höherem Rail druck wird zum ersten die eingespritzte Kraftstoffmenge erhöht und zum anderen wird durch den höheren Druck, der Kraftstoff feiner zerstäubt. Beim Diesel zählt: Je mehr Kraftsoff im Brennraum, desto höher fällt die Leistung aus. Auf diese weise lässt sich sicherlich auch Kraftsoff sparen. 

 

Genau das richtige, oder? NEIN, die Sache hat einen Haken. Der Rail druck muss so stark angehoben werden um diesen Effekt überhaupt erzeugen zu können, das die Injektoren meistens vorschnell aufgrund des erhöhten Drucks vorschnell verschleißen. Durch den hohen Druck wird Material an der Düse des Injektors abgetragen und die Düsenöffnung vergrößert sich mit der Zeit. Da bedeutet alle Injektoren müssen ausgetauscht werden. Das ist sehr kostenintensiv. In seltenen Fällen fangen die Injektoren an zu tropfen und können so einen Motorschaden verursachen. Meistens kennen Fahrer einer Tuningbox mit einem Kanal dieses Problem (Teilweise wird auch kein Zusammenhang erkannt).

 

Die mehr Kanal Tuningbox & Wo ist der Unterschied? Tuningbox vs. Chiptuning / Softwareoptimierung

Die Boxen mit mehr als einem Kanal werden oft bei Benzinmotoren eingesetzt. Denn da würde das gleiche Verfahren wie bei einem Diesel genau das Gegenteil bewirken. Die Leistung würde abfallen. Daher müssen mehrere Sensoren und Aktoren abgegriffen und verfälscht werde. zB. Ladedruck, Rail-druck, Wastegate usw.  Ansonsten ist das Prinzip gleich.

Daher muss man ganz genau darauf achten welche Tuningboxen in Frage kommen können, ohne hohe Kosten zu verursachen. Bei vielen Motoren kommen die Boxen nicht in Frage, da die Nachteile überwiegen. Nur in seltenen Fällen macht es Sinn diese Methoden einzusetzen (ca. 1% aller Fahrzeuge).

In Allen weiteren Fällen, empfehlen wir den herkömmlichen Weg. Das echte Chiptuning.

Der Aufwand einer solchen Abstimmung ist deutlich höher als der einer einfachen Zusatzelektronik Der Hauptunterschied liegt darin, dass alle Motor-Parameter direkt aufeinander angeglichen werden. Tuning-Boxen sind KEIN Chiptuning! Bei den herkömmlichen Boxen (vor allem im unteren Preis-Niveau) wird nur der Kraftstoffdruck beeinflusst. Da wir immer wieder mit den Problemen dieser Boxen konfrontiert werden, setzen wir diese auch nicht ein. Probleme von Ruckeln, hoher verbrauch, verminderte Leistung, Probleme mit dem Partikelfilter und mit abstand am häufigsten plötzlicher Notlauf aufgrund abgelegter Rail Druckfehler im Motorsteuergerät.

Daher ist in den meisten fällen die Optimierung der Software der sinnvollere Weg.

 

Und genau das ist unser Spezialgebiet:

Wie oben beschrieben, wird beim Chiptuning die Software der Motorsteuerung optimiert. So wird auf unkompliziertem Wege in kurzer Zeit mehr Leistung umgesetzt ohne an die Belastungsgrenzen des Motors zu gehen. Das Tuning nutzt hierbei die vom Hersteller gegebene Toleranz weiter aus ohne diese zu überschreiten. Diese Toleranzen sind ursprünglich dazu gedacht um Länder- und Kraftstoffspezifischen Anforderungen gerecht zu werden und den Motor und seine Leistungswerte den aktuellen Marktanforderungen anpassen zu können. So kann ein Motor mehrmals vom Hersteller selbst in seiner Leistung angehoben werden ohne jedes Mal einen neuen Motor konstruieren zu müssen. So werden auch künstliche Preisdifferenzen geschaffen. Ein und der selbe Motor wird so teilweise in 2-5 verschiedenen Leistungsklassen angeboten. Damit ist aber nicht gemeint das zB. alle 2.0TDI oder 3.0TDI gleich sind.  

 

Wichtig ist jedoch:

„Tuning ist nicht gleich Tuning“!

Als seriöser Tuner entwickeln wir jede Fahrzeugsoftware mit Hilfe eines Entwicklungsfahrzeug auf einem Leistungsprüfstand. Die Entwicklung hierfür nimmt je nach Fahrzeug mehrere Tage & Wochen in Anspruch und ist natürlich sehr kostenintensiv. Weiter haben wir sehr starke Partner wie z.B. MTM – Motoren Technik Mayer an unserer Seite. Leider kommen durch fehlende Entwicklungen auch die großen Preisdifferenzen in dieser Branche zustande, da viele Unternehmen diesen Aufwand nicht betreiben. Nur wer gründlich entwickelt und viele Tests und Abnahmen in Kauf nimmt, kann Fehler an Kundenfahrzeugen reduzieren. Doch diese Entwicklung ermöglicht es uns, auf diese gesammelten Erfahrungen bauend, das Fahrzeug unserer Kunden in einer Zeitspanne von nur 2 bis 4 Stunden komplett umzurüsten und auf alle gegebenen Komponenten abzustimmen.

Preisunterschiede auf dem Markt sind enorm, doch es gibt sehr große Unterschiede in Technik und Art der Leistungssteigerungen. Neue, sichere Technik und „Knowhow“ haben ihren Preis.

Wöchentlich reparieren unsere Techniker Steuergeräte, welche durch falsche Bearbeitung oder gar unter Verwendung falscher Software außer Funktion gesetzt wurden. Wir investieren jeden Monat große Summen in Technik und Entwicklung um unseren Kunden stets eine alltagstaugliche und dem neusten Stand der Technik entsprechenden Leistungssteigerung für Ihr Fahrzeug anbieten zu können.

 

Chiptuning FAQ

auch hier müssen wir ehrlich Antworten, ein gewissen Risiko gibt es immer, was jedoch klein ist, oder nicht höher als bei einem Serienfahrzeug auch. Ein Chiptuning ist keine Garantie, nie wieder Schäden am Fahrzeug zu haben. ABER bisher ist uns kein einziger Schaden bekannt, welcher auf das tuning zurückzuführen wäre (Aktuell 05/2023). Wir wollen Fahrspaß verkaufen, statt ärger, denn ärger braucht niemand.
Wenn man die grundsätzlichen Regeln einhält, dann wird es dauerhaft funktionieren (Wartung und Inspektion, nicht nur Ölwechsel). Wenn man es übertreibt, dann betreibt man möglicherweise das Material am Limit. Hier hilft eine Beratung weiter.

Eine Garantie ist grundsätzlich möglich. Als Daumenregel lässt sich sagen: Ist das Auto im Serienzustand noch Garantiefähig, dann ist auch eine Garantie mit Chiptuning möglich, jedoch kostenpflichtig. Hierzu können wir gerne beraten, was Sinnvoll ist. Nicht immer ist eine Garantie Sinnvoll.

Leistung angegeben ist PS oder KW, Drehmoment angegeben in NM.

Aber was bedeuten diese angaben was steckt dahinter?

Drehmoment ist eine Kraft, diese Kraft wird angegeben in NM und besteht auch nur aus diesem Wert. 

Typischerweise liegt das Spitzen Drehmoment im ersten drittel des Drehzahlbandes. 

Die Leistung hingegen ist ein Wert, welcher Die Kraft und die Zeit (Motordrehzahl U/min) beinhaltet. Das heißt die Leistung wird aus dem Drehmoment und der entsprechenden Drehzahl errechnet. 

Einfacher versteht man es evtl. in Zahlen, dazu gehen wir mal davon aus wir hätten einen Motor welcher bei Jeder Drehzahl das gleiche Drehmoment von 351Nm liefert. 

 

351nm @ 2000u/min = 100PS

351nm @ 4000u/min = 200PS

351nm @ 6000u/min = 300PS

 

Hier kann man schön erkennen: Verdoppelt sich die Drehzahl, bei gleichem Drehmoment, dann verdoppelt sich auch die Leistung. 

Hohes Drehmoment (NM) bedeutet in der Regel: Viel kraft, bei wenig Drehzahl

Hohe Leistung (PS / KW) bedeutet in der Regel viel kraft zum Drehzahlende. 

 

Jain, es ist sehr schwierig das nachzuvollziehen. Eine Leistungsmessung z.B. alleine reicht nicht aus, da auch Serienfahrzeuge teilweise stark streuen. Es ist nachvollziehbar, aber nur sehr schwierig. 

Ein Update kann man ablehnen, sofern es kein Zwangsupdate ist. Wird trotzdem ein Update durchgeführt, können wir das tuning auf das Update aufbauen. Die kosten hierfür sind sehr gering. 

Diese Frage wird vermutlich am häufigsten gestellt. Die Software wird bei uns immer auf dem Prüfstand geprüft und angepasst. Es wird nicht einfach nur die Software aufgespielt.

Ja, das ist ein toller Nebeneffekt. Mehr Drehmoment= Weniger Drehzahl= Weniger Spritverbrauch. Zusätzlich wird noch der Einspritzzeitpunkt bzw. Zündwinkel optimiert. Wird allerdings ständig die maximale Motorleistung gefordert (wie z.B. lange Fahrt bei Höchstgeschwindigkeit), ist mit leicht erhöhtem Verbrauch zu rechnen. 

Nein, sowohl Diesel als auch Benziner bleiben mit ihren Abgaswerten innerhalb der vorgeschriebenen Toleranz.

Nur brutale Umbauten sind möglicherweise nicht mehr zulassungsfähig. 

Nein, Im Gegensatz zu Turbomotoren bieten Saugmotoren kein markantes Potential um ausschließlich durch Softwaretuning eine deutlich höhere Leistung zu erzielen. Lohnen kann es sich trotzdem oft. Hier zählt die Daumenregel: Je mehr Hubraum der Saugmotor hat, desto größer ist in der Regel auch das Potential. Für Saugmotoren bieten wir dennoch Leistungssteigerungen an, jedoch deutlich kostenintensiver, da Umbauten erforderlich sind. 

Hast du noch weitere Fragen die hier fehlen? du kannst eine kleine Mail an tuning@so-willich.de senden. Dann tragen wir es nach. 

 

Und jetzt noch unsere kleine Galerie mit gemischten Impressionen:

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